Motto 2016 – Wettkampf

„Karate kann man für die Selbstverteidigung nicht gebrauchen“, „Ihr macht ja nur Sport und keine Kampfkunst“, „Nach Punkten gewinnt man nicht auf der Straße“.

Das ist nur ein Auszug aus Sätzen, die man sich als Karateka von anderen Kampfkünstlern anhören muß. Viele sind dabei der Meinung, selbst die effektivere Kunst zu trainieren.

Oft kam auch ich in Diskussionen mit anderen Kampfkünstlern in Argumentationsnöte. Ich stellte mir selbst oft die Fragen:  „Was macht Karate denn eigentlich so einzigartig?“, „Sind wir wirklich so ineffektiv?“, „Habe ich wirklich immer Antworten auf die mir gestellten Selbstverteidigungssituationen?“.

Viele Jahre habe ich auf der Suche nach den Antworten selbst in anderen Kampfkünsten „gewildert“. Je tiefer ich dort eingestiegen bin, desto mehr musste ich erkennen, dass alle vorgestellten Techniken und Anwendungen auch im Karate vorkommen. In unseren Kata werden diese Prinzipien geschult. Die letzten Mottojahre haben sich mit diesen Themen beschäftigt.

Eine Frage blieb für mich immer noch offen. „Schulen wir Karatelehrer wirklich zwei unterschiedliche Systeme“, „Müssen wir den Wettkampf und die Selbstverteidigung wirklich trennen?“, oder gibt es Möglichkeiten in unserer Methodik gleiche Prinzipien zu erkennen und diese in das Training mit einzubauen.

Für mich gibt es in diesem Mottojahr somit zwei große Herausforderungen.

Zum einen, unser Dojo wieder zu einem Wettkampfdojo zu machen und zwar in den Bereichen Kumite und Kata. Hierzu haben wir zum Jahresanfang bereits eine neue Trainingseinheit geschaffen. Jeden Donnerstag trainieren unsere Wettkämpfer vor der regulären Einheit reines Wettkampfkarate (Kumite).    

Zum anderen wollen wir die Prinzipien des freien Wettkampfes auch in unseren Selbstverteidigungsformen wiederfinden. Indem wir Wettkampf und Selbstverteidigung verbinden, werden wir unser Karate auf ein höheres Niveau heben.

Karate verbindet somit den sportlichen Wettkampf mit den Selbstverteidigungsprinzipien. Zu Beweisen, dass das eine das andere nicht ausschließt ist die Aufgabe diesen Jahres. Durch diese Verbindung ist das Trainieren bis ins hohe Alter möglich. Karate als Breitensport in dem alle Aspekte des Kampfes geschult werden und der lebenslanges Lernen möglich macht.

Unser Motto in diesem Jahr ist Wettkampf und unser Ziel im Karate ist Spaß, Freude und Fitness.

Euer Ralf